Publikation zur Ausstellung
Das liebevoll gestaltete Bilder-Lesebuch führt durch die zehn Hängungen der…
Chris Newman, Künstler der Ausstellung, über „Du sollst Dir (k)ein Bild machen“
Das Interessante an der Ausstellung, die gerade im Berliner Dom sehen ist, ist, dass sie einen inneren Raum innerhalb eines ansonsten sehr äußerlichen Raums schafft – des Schiffs des Doms, das eine Art menschengemachter Außenraum ist, mit seiner Betonung des Physischen und mit seiner Exklusivität, die einem vor Augen führen, wer das Sagen hat – von diesem Raum wird man nicht gerade umarmt.
Im Kirchenschiff geht es darum zu zeigen, was es beherbergt und es beherbergt vieles. Beim Betreten des Ausstellungsraumes von „Du sollst Dir (k)ein Bild machen“ wird man in sich selbst zurückversetzt, man kommt wieder zu sich selbst, statt weg von sich selbst, wie es das Schiff mit einem macht.
Die Werke in diesem Raum sind dafür da, sich mit dem Betrachter zusammen zu binden; der Betrachter hat die Funktion einer Bratensoße beim Kochen. Die Werke selbst überspannen Jahrhunderte vom Mittelalter bis heute, ohne dass sie sich historisch beweisen müssten. Auch wenn sie offenbar Erzeugnisse ihrer Zeit sind, transzendieren sie diese zugleich, weshalb sie gleichberechtigt nebeneinander existieren können.
Die Art und Weise, wie die Ausstellung gemacht ist, ermöglicht diesen Werken aus sehr unterschiedlichen kulturellen Kontexten zu sagen: „Wir existieren gleichberechtigt nebeneinander, wir sind verschieden aber gleich“. Und (natürlich) nur wenn diese „Gleichheit“ vorhanden ist, kann man die Verschiedenheit wirklich schätzen.
Die Tatsache, dass ein Panorama künstlerischer Medien in einem derart kleinen Raum untergebracht ist, ermöglicht es dem Betrachter, die Falle der Medienspezifik zu meiden (z.B. man bleibt nicht dem Malerischen verhaftet) und seine Aufmerksamkeit auf die Umrisse eines Mediums zu richten, d.h. auf die Stelle, wo ein Medium seine spannendste Gestalt annimmt, weil man dort eine Sache in Wechselwirkung mit einer anderen sehen kann. Wie eine Art aktive Übersetzung der Begriffe, wie eine Simultanübersetzung.
– Chris Newman, geboren 1958 in London, lebt als Komponist, Maler, Schriftsteller und Performancekünstler in Berlin.
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