Publikation zur Ausstellung
Das liebevoll gestaltete Bilder-Lesebuch führt durch die zehn Hängungen der…
Das ‚Ausstellungskontinuum‘ DU SOLLST DIR (K)EIN BILD MACHEN in der Tauf- und Traukirche des Doms entwickelt zwischen der Passionszeit und Pfingsten entlang des liturgischen ‚Osterfestkreises‘ zehn Szenen aus alter und neuer Kunst, die immer wieder neue Kombinationen von Kunstwerken präsentiert.
Von der ersten Szene (1. – 7. März) aus ergießt sich eine Flut von Werken von rund 50 Künstlerinnen und Künstlern in den Dom. Sie kommt und verschwindet, manchmal binnen Wochen, ein andermal für einzelne Tage. Max Beckmann ist dabei, mit seinem 1907 gemalten Studienbild zur ‚Auferstehung’, Marina Abramovic zeigt sich mit einem Totenkopf, Alfredo Jaar installiert die Arbeit ‚Silence‘, fotografiert die verschleierte ‚Muslim Woman‘ 2000. Katharina Karrenberg stellt die Frage nach dem Kanon und Herrmann Nitsch zeigt ein Relikt aus dem Jahr 1982.
Am Gründonnerstag hängen nur ein schwarz-changierendes Hinterglasbild von Stefan Sehler im Raum, ein umbra-rotfarbig-abstraktes von Bettina Scholz sowie eine Skulptur des 1976 geborenen Israelis Rami Maymon. Die liturgische Karfreitagsfarbe evangelischer Christen ist schwarz, die der Katholiken rot: Maymon hat eine große Muschel in einen quadratischen Körper eingelassen, aus der Muschel läuft ein roter Blutfaden nach unten: Insekten sitzen darauf.
Am Karsamstag hängt dann das 1610 von Jan Symonsz Pynas geschaffene Gemälde Maria Magdalena kniet vor dem Kreuz in der Ausstellung. Maria Magdalena ist auf dem Bild allein mit dem Gekreuzigten dargestellt, der sonst üblicherweise kniende Johannes fehlt. Asymmetrie entsteht, die Frage nach Frauenrollen stellt sich, wer waren und sind sie in unserem kulturellen Verständnis: Pynas´ Gemälde setzt sich der Assoziation mit zeitgenössischen Werke von Marina Abramovic, Miwa Yanagi, Chester Higgins oder Marianne Gartners aus.
Ab Ostermontag finden wir die installative Arbeit Untitled (Placebo-Landscape-for Roni) des 1996 an den Folgen einer Aidserkrankung verstorbenen kubanischen Künstlers Félix Gonzáles-Torres im Ausstellungsraum: Tausende in Goldfolie verpackte Bonbons, die der Künstler seinem Publikum schenkt und die aus der Ausstellung mitgenommen werden dürfen. Die soziale Skulptur trifft auf zwei reich verzierte, goldfarbene Reliquienschreine aus dem späten 14. Jahrhundert, die das Bamberger Diözesan-Museum seinem Domschatz entnimmt und dem Berliner Dom, seiner evangelischen Schwester, leiht.
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